Worte schallen über den Schulhof der Marienschule. Die Worte der selbst geschriebenen Poetry-Slam-Texte der Schüler*innen der 8a, 8b, 9c und 9e. Am Mittwoch vor den Sommerferien fand der Wortwettstreit der 8. und 9. Klassen auf dem Schulhof statt. Bei fröhlicher Atmosphäre versammelten sich alle beteiligten Klassen in großer Runde. Die Technik-AG unterstützte die Slammer*innen professionell, sodass auch draußen alle gut zu verstehen waren. Die kreativen Slamtexte begeisterten das Publikum: es ging um klassische Musik und Liebe, den Sinn des Lebens und Lernens oder auch um Schokolade und Eiscreme. Es war toll, wie die Klassensieger*innen ihre unterschiedlichen Slamtexte vortrugen und dann von der Jury bewertet wurden. Deswegen hier eine Auswahl der besten Texte:
Emma (8a)
Mir ist schlecht von dir
Ich liebe und hasse dich zugleich. Manchmal könnte ich kotzen, wenn ich dich seh! Andererseits sehne ich mich so sehr nach dir und manchmal, da fehlst du mir.
Du heiterst mich auf, aber manchmal bringst du mich zum Verzweifeln. Es gibt so viele verschiedene Arten von dir, da kann ich dich kaum noch wiedererkennen und verhältst dich so als wärst du wer ganz anderes.
Du gehst mir oftmals ganz schön auf die Nerven! Doch dann wiederum hab ich dich gern bei mir, auch wenn ich nur gammelig auf der Couch abhänge.
Du bist immer da für mich. Wenn ich lernen muss, um meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Dann versinke ich manchmal in Wut und Verzweiflung, würde dann am liebsten gar nichts mehr machen. Und wenn mir mal wieder was Blödes passiert, dann bist du hier und tröstest mich.
Viele meinen du würdest nicht gut für einen sein. Nicht gut genug zu sein, so geht es doch jedem hier. Doch du wirst mir nie zu viel. Ich könnte nie genug von dir bekommen. Und wirklich hassen könnte ich dich nie, dazu bedeutest du mir ja zu viel.
Bist in jeder Lebenslage immer nahe. Ob schmerzerfüllt, schüchtern, stolz, stark oder schwach Du wirst mich mein ganzes Leben lang begleiten. Brachtest mir so viel Kummer und Sorgen, doch eigentlich denk ich nur Gutes von dir.
Ich liebe dich
Schoki
Mara (8a)
Angst Jeder Mensch spürt Angst, aber nicht alle wissen, wie viele Arten von Angst es eigentlich gibt. Ich… ich habe eine Art von Angst, die ich schon eher als besonders bezeichnen würde. Wenn ich auch dem Haus gehe, beginnt mein Herz zu rasen und mein ganzer Körper zittert, ich fühle mich so, als ob ich im Boden versinken würde, dabei tue ich das leider gar nicht, aber ich wünsche es mir so sehr. Dieses Gefühl, oh man, dieses Gefühl, das ich habe, wenn ich die brennenden Blicke anderer Menschen auf meinem Rücken spüre. Dann ich noch diese laute Stimme in meinem Kopf, die mich anschreit: „Was trägst du da eigentlich? Trag beim nächsten Mal lieber schwarz oder weiß, dann fällst du auch nicht so auf, obwohl nein, zieh lieber schwarz an, steht dir ja auch viel besser.“ Das sagt sie immer, diese laute Stimme in meinem Kopf. Was würde ich nur dafür geben, diese Angst einmal nicht zu spüren, ich weiß gar nicht mehr, wie es ist, sich frei zu fühlen. Die Panik, die in mir aufsteigt, wenn ich in den Spiegel schaue und mich frage, wer ich eigentlich bin. Dieser plötzliche Schmerz in meinem Herzen, wenn ich mich sehe. Zwei starke Gefühle treffen aufeinander, Wut und Angst übertreffen mich, die Angst verurteilt zu werden, und die Wut, die in mir aufsteigt, weil ich nicht gut genug bin. Diese hohen Ansprüche machen mir Angst, das Versagen macht mir Angst, dieser ständige Kampf macht mir Angst, Allein sein macht mir Angst, mit vielen Menschen unterwegs sein mach mir Angst, das Leben… ja das Leben mach mir Angst. Die einzige Möglichkeit, die mir noch bleibt, ist hoffen, hoffen, dass sie eines Tages verschwindet und ich, ich sein kann, ohne nach hinten zu gucken und mich zu fragen, ob jemand innerlich über mich lacht. Und nachts, ja nachts, da ist es am schlimmsten, denn da ertrinke ich nämlich in Angst, weil ich weiß, dass ich morgen, übermorgen und auch nächste Woche Angst haben werde, vielleicht auch für immer – oder ist da etwa noch ein kleiner Hoffnungsschimmer?
Birte und Katharina (9c)
Klassische Musik
Wolfgang Sebastian Friedrich Bach, Ach, den Rest hab ich auf dem Weg vergessen.
Wat´ soll man mit den ollen Stücken, Damit kannst te Deine Grandma beglücken.
Den Kram hört man nur bei WDR4, Und das interessiert ja keinen hier.
Die öden Stücke, Das ist echt keine Bildungslücke.
Noten, aneinandergereiht, ohne Sinn und Verstand, Ohne Refrain, ohne Worte, Keiner ist außer Rand und Band.
Wir wollen tanzen, Wir wollen rappen, Wir wollen singen und feiern Bis die Wolken wieder lila sind. Ist das Musik?
Mozart, Bach, Händel und Beethoven, Sie alle waren Könige des Rappens, des Rockens, Die Stars der Vergangenheit.
Sie alle haben überlegt, Und den Spieß ganz einfach umgedreht Und das trotz scharfer Musikerkritik, Was sich irgendwie von selbst versteht.
Sie rockten, sie rappten ganz ohne Worte, Und verzauberten ihr Publikum an ferne Orte.
Ist das Musik?
Musik, wie eine Sprache, Die jeder versteht, Egal ob jung, alt, groß, klein, dick, dünn, Architekt, Analytiker, Akademiker oder Astronaut – Es! Geht!
Ist der Ausdruck zwar verschieden, Bleibt die Message nicht verschwiegen.
Auf der Suche nach Liebe, Probleme im Alltag, Streit mit der Familie, Musik zeigt das, Was sonst verschwiegen bliebe.
Sie holt aus dem Alltag in eine ganz andere Welt, In der jeder und jede zusammenhält.
Musik kann so viel mehr sagen Als all die Worte, die du kennst.
Die Musik steht zwischen den Zeilen, kann jedes Geheimnis mit Dir teilen.
Sie gibt Kraft, Mut, Schutz und Verstand, Wie eine stets helfende Hand.
Der Musik sind keine Grenzen gesetzt, Voller Fantasie, Leidenschaft, Kreativität und Euphorie.
Das ist Musik!
Jeder und jedem ist freigestellt, Was dieser von klassischer Musik so hält.
Doch lass Dich einmal tragen, Lass Dich auf sie ein, In das Land der Träume, Denn du bist nicht allein.
Hör´ genau hin! 🙂
Khoa-Bach (8b): Eis 🍦
Was ist Eis eigentlich?
Ja klar, viele würden jetzt sagen, dass es eine kalte Süßigkeit ist, die man meist bei warmem Wetter verzehrt. Das stimmt! Wir alle lieben die herrliche Erfrischung an heißen Tagen, den süßen Geschmack des schmelzenden kalten Eises auf der Zunge.
Jedoch ist Eiscreme weitaus mehr! Ich denke, wir Menschen sind Eiscreme! Ihr fragt euch wieso? Eiscreme gibt es in vielen verschiedenen Sorten: Vanille, Erdbeere, Zitrone und Schokolade – welches übrigens die beste von allen Sorten ist. Jede Sorte riecht anders, sieht anders aus und schmeckt anders.
Wir Menschen sind Eiscreme, auch uns gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Wir sehen alle unterschiedlich aus doch eins haben wir alle gemeinsam. Wir sind kalt – eiskalt! Wir sind eiskalt, obwohl um uns herum die die Erde immer heißer wird. Wir sind eiskalt, obwohl wir eigentlich wissen, dass wir an unserem Lebensstil etwas ändern müssen. Wir sind eiskalt, obwohl wir eigentlich wissen, dass wir nicht länger auf Kosten der Erde leben können.
So wie die Eiscreme bei zu warmer Temperatur schmilzt, werden auch wir bald schmelzen.
Kommt ihr noch mit? Oder seid ihr jetzt vollkommen verwirrt? Kein Problem, ich erklär es euch!
Eis kann nur so erfrischend und lecker sein, weil es gekühlt wird. Bei zu warmen Temperaturen schmilzt es einfach. Je wärmer es wird, desto mehr Energie wird für die Kühlung benötigt.
Aber geht es hier wirklich um Eiscreme? Hey, Leute!
Durch die immer stärker ansteigenden Temperaturen auf der Erde – manche nennen das auch globale Erwärmung – schmilzt das Eis der Gletscher und der Polargebiete schneller! Das Eis wird nicht mehr gekühlt, es zerfließt einfach zu Wasser. Wir haben keine Zeit, lange können wir das Eis nicht mehr genießen.
Und jetzt, sage ich – ihr erinnert euch – wir Menschen sind Eiscreme.
Deswegen müssen wir etwas gegen den Klimawandel unternehmen, damit nicht auch wir „schmelzen“… Das Eis der Gletscher ist immer für uns da gewesen, hat uns angenehme Temperaturen und ein gutes Leben ermöglicht.
Auch Eiscreme ist immer für uns da gewesen, sei es bei Liebeskummer, als Erfrischung an heißen Tagen oder einfach nur als Genuss zwischendurch!
Jetzt ist die Zeit da, dass wir uns für das Eis einsetzen! Bei jedem Essen von Eiscreme sollten wir daran denken. Also seht nicht nur zu, sondern lasst uns gemeinsam etwas unternehmen!