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Mädchenklasse

Die Mädchenklasse – eine Klasse für sich…

Die Marienschule bietet in jedem Jahrgang der Sekundarstufe I das Lernen in einer reinen Mädchenklasse (den a-Klassen) an.

Das Angebot nimmt Angela Mericis (1474-1540, Gründerin des Ursulinenordens) pädagogischen Grundimpuls der Mädchenförderung auf, versteht sich aber zugleich vor allem als eine Antwort auf die Frage nach einem alternativen Format der Mädchenbildung. Neben dem in allen anderen Klassen alltäglich erfolgreich durchgeführten koedukativen Unterricht an der Marienschule soll auch das Lernen in einer Mädchenklasse an der einzelnen Schülerin orientiert positive Lernerfahrungen, Entwicklungschancen, Eigenwahrnehmungsprozesse und selbstbestimmte soziale bzw. geschlechtliche Rollengestaltung (doing gender) ermöglichen.

Wichtig ist der Marienschule, dass dieses Angebot im Vergleich zur Koedukation nicht die an sich bessere Förderung für Mädchen bedeutet, sondern dass die a-Klasse eine für die jeweils einzelne Schülerin und ihre individuellen Voraussetzungen, Bedürfnisse und Interessen passgenauere Bedingung für ihr individuelles Lernen sein kann, um z. B. Begabungs- und Lernklischees aufzubrechen.

Professor Dr. Volker Ladenthin, Erziehungswissenschaftler an der Universität Bonn, stellt in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ vom September 2011 fest:

„Auch bei den Mädchen wirkt die gesellschaftliche Zuordnung sehr stark, wonach Mädchen eben in Sprachen als begabt gelten und in den Naturwissenschaften und Technik die Jungen. In reinen Mädchenklassen trauen sich mehr Mädchen sogenannte Jungenfächer zu. Und das ist gut, weil sie dafür genauso begabt sind.“

Dabei ist an der Marienschule immer sichergestellt, dass in den Wahlpflichtkursen, die von den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I gewählt werden, das gemeinsame Lernen beider Geschlechter gewährleistet bleibt.

Die Marienschule versucht also mit ihren Mädchenklassen, in der Kombination von Monoedukation und Koedukation ein erfahrungsweites Angebot des Lernens zu machen.

Professor Dr. Volker Ladenthin:

„Gut finde ich, wenn in einer Schule sowohl Jungen als auch Mädchen anzutreffen sind. Für das soziale Lernen ist das sehr wichtig.“