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Religionsunterricht

Im Religionsunterricht denken Schülerinnen und Schüler über „letzte Fragen“ nach, die Menschen aller Religionen beschäftigen: „Woher kommen wir?“ „Wohin gehen wir?“ „Was ist der Sinn des Lebens?“ „Bin ich geliebt?“

Dadurch eröffnet der Religionsunterricht „einen eigenen Zugang zur Wirklichkeit, der durch keinen anderen Modus der Welterfahrung ersetzt werden kann.“ (Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen, Die Deutschen Bischöfe 80, hg.v Sekretariat der Dt. Bischofskonferenz (Bonn 16.2.2005) 7.)

Der kompetenzorientierte Kernlehrplan des Landes NRW für das Fach Katholische Religionslehre sieht die folgenden Inhaltsfelder vor.

  • Menschsein in Freiheit und Verantwortung
  • Sprechen von und mit Gott;
  • Jesus der Christus;
  • Kirche als Nachfolgegemeinschaft;
  • Bibel als „Ur-Kunde“ des Glaubens;
  • Weltreligionen im Dialog;
  • Religion in einer Pluralen Gesellschaft

Für das Fach evangelische Religion heißt es ähnlich:

  • Der Mensch in christlicher Perspektive
  • Christliche Antworten auf die Gottesfrage
  • Das Evangelium von Jesus Christus
  • Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt
  • Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
  • Die christliche Hoffnung auf Vollendung

Unsere Schüler erwerben Sach-, Methoden, Urteils- und Handlungskompetenzen in allen Feldern.

Religionsunterricht wird in der Unter- und Mittelstufe zweistündig erteilt, in der Oberstufe ist der Grundkurs dreistündig. Religionslehre kann auch als Abiturfach gewählt werden. Zurzeit unterrichten sieben Lehrerinnen und Lehrer das Fach katholische und vier Kolleginnen und Kollegen evangelische Religion.

Die Teilnahme am Religionsunterricht ist an der Marienschule für alle Schülerinnen und Schüler bis ein Jahr vor dem Abitur verpflichtend, auch wenn sie einer anderen Konfession oder Religion angehören oder nicht getauft sind.

Wir möchten als christliche Schule, dass unsere Schüler den christlichen Glauben gut kennenlernen und sich damit auseinandersetzen. Dabei versteht sich der Religionsunterricht als grundsätzlich wissenschaftlich fundierter Fachunterricht, in dem unabhängig von der persönlichen religiösen Einstellung der Schülerinnen und Schüler Leistungen erbracht werden. Nur deswegen werden diese Leistungen auch bewertet.

Der Religionsunterricht wird differenziert als katholischer und evangelischer Religionsunterricht erteilt. So können wir einerseits die Traditionen und Besonderheiten des christlichen Glaubens zu akzentuieren und gleichzeitig aus einem klaren konfessionellen Standpunkt heraus das Verbindende der Traditionen in ökumenischer Zusammenarbeit unterstreichen. Durch die Teilnahme von Schülern nicht-christlicher Religionen und auch durch die Teilnahme nicht-getaufter bzw. religiös sozialisierter Schüler bekommt unser gemeinsames Fragen und Theologisieren einen weiten Horizont.

Zehn CHANCEN Für den RELIGIONSUNTERRICHts

Religionsunterricht…

  1. …nimmt die religiösen Fragen von Kindern und Jugendlichen ernst. Er eröffnet die Frage nach dem Woher, Wohin und Wozu und ergänzt damit den übrigen Fächerkanon um die Sinnfrage.
  2. …er hilft ihnen über diese Fragen sprachfähig zu werden.
  3. …er hilft ihnen, ihre Identität zu entwickeln, sich zu orientieren und sich in wichtigen Lebensfragen entscheiden zu können. Damit trägt er zur Entfaltung der Persönlichkeit bei.
  4. …ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, Kunst und Kultur, Gesellschaft und Verfassung Deutschlands besser zu verstehen.
  5. …vermittelt Achtung vor der Schöpfung.
  6. …verwirklicht das im Grundgesetz verankerte Recht auf positive Religionsfreiheit und religiöse Bildung. Er hilft dem Staat, seine Neutralität in weltanschaulichen Fragen zu bewahren und schützt ihn vor der Gefahr, das Denken der Menschen totalitär bestimmen zu wollen.
  7. …hat gesellschaftlichen Nutzen: Er stiftet zum Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit an, macht Jugendliche widerstandsfähiger gegen die Suggestivkraft der Medien, gegenüber schrankenlosem Konsum und einseitiger Leistungsorientierung.
  8. …er fördert eine starke Form von Toleranz, die – im Bewusstsein der eigenen Position – die Andersheit des anderen anerkennt, als Anfrage an die eigene Überzeugung ernst nimmt und sich mit ihr auseinandersetzt: eine pluralitätsfähige Identität, die das Zusammenleben in einer multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft erleichtert.
  9. …legt seine weltanschaulichen Grundlagen offen. Er behandelt zentrale Lebensfragen auf der Grundlage des christlichen Glaubens und in der Prägung der evangelischen oder katholischen Kirche, die ihn – in aller Offenheit – verantworten. So wissen Schüler und Eltern, woran sie sind. Verdeckte Beeinflussung oder gar Manipulation werden so schon von der Anlage her ausgeschlossen.
  10. …achtet die Würde jeder und jedes Einzelnen  als von Gott geliebten Menschen, jenseits von etwaiger Funktionalität und Verwertbarkeit. Er hält die Erinnerung daran wach, dass das Leben nicht im Nützlichen aufgeht. Im Religionsunterricht ist Raum für Zweckfreies, Feier und Gemeinschaft.