Die Reichspogromnacht, in der das nationalsozialistische Regime am 9. November 1939 großangelegte Gewaltmaßnahmen gegen Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich organisierte, liegt nunmehr 85 Jahre zurück. Das Wachhalten der Erinnerung und unsere Verantwortung, dass so etwas nie wieder geschehen darf, erscheint aufgrund der aktuellen politischen Lage wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund fand am 7. November die Stolpersteinaktion der Jahrgangsstufe 10 statt.
Vorbereitet wurden die Jugendlichen darauf von der Historikerin Irene Feldmann, welche ihnen einen Überblick über die Opfergruppen des NS-Regimes bot und Hintergrundinformationen zu den Stolpersteinen als deutschlandweites Projekt des Künstlers Gunter Demnig gab. Auch ihr eigenes Wissen konnten die Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit der Historikerin einbringen, da sie sich im Geschichtsunterricht derzeit mit der Thematik auseinandersetzen.
In Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht machten sich die Schülerinnen und Schüler dann in Kleingruppen auf den Weg, um über 50 Stolpersteine im Krefelder Innenstadtbereich zu reinigen und Rosen niederzulegen. Mit Hilfe der Stolperstein-APP-NRW beschäftigten sich die Schülergruppen zudem auch inhaltlich mit den Menschen hinter den eingravierten Namen.
Zurück in der Schule berichteten einzelne Gruppen dann von ihren Eindrücken und den bewegenden Schicksalen der Opfer. Besonders hervorgehoben wurde dabei das große Interesse und die positive Resonanz einiger Passanten, auf die die Jugendlichen während der Aktion stießen. Alle Gruppen gaben sich große Mühe bei der Reinigung der Stolpersteine und erlebten den Tag als sinnvollen Beitrag zur Erinnerungskultur. Frau Feldmann stand den Schülerinnen und Schülern abschließend für Fragen zur Verfügung und fand passende Schlussworte.
Ins Leben gerufen wurde die Aktion von Emil Brass (Schüler der Q1), der nicht nur Frau Feldmann für die Aktion gewinnen konnte, sondern auch mit viel Engagement nach der Schule sämtliche Routen selbstständig plante und den Tagesablauf organisierte. Finanziell unterstützt wurde die Aktion außerdem vom Verein der Freunde und Förderer der Marienschule in Krefeld e.V., der die Anschaffung des benötigten Materials für die 107 Schülerinnen und Schüler sowie den gewinnbringenden Vortrag erst ermöglichte. Frau Klöppel und Frau Konze leiteten die Aktion im Hintergrund.