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Emanzipationsraum: Marienschule wird Kunstort

„Play for Today”

Was tut sich da auf dem Schulhof? Diese Woche ließen sich aus den Fenstern unserer Schule und in den Pausen Maler mit Farbtöpfen beobachten, die Linien auf den Boden und darüber hinaus anbrachten.

Und das steckt dahinter: Die Marienschule bekommt ein Kunstwerk geliehen! Es ist Teil der Ausstellung „Museum GRENZENLOS“, die die Kunstmuseen Krefeld zusammen mit dem Dünkirchener Museum FRAC entwickelt haben. Seit Ende April ist die Ausstellung in Haus Lange und Haus Esters zu sehen und wird jetzt um den Standort Marienschule erweitert.

Der FRAC Grand Large Hauts-de-France ist ein Ausstellungsort in unserer Partnerstadt, der Sammlungen zeitgenössischer bildender Kunst zeigt. Anlässlich der 50jährigen Städtepartnerschaft zwischen Krefeld und Dünkirchen wurde der Sammlungstausch von langer Hand vorbereitet und konzipiert. Das Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur Museen die Kunstwerke zeigen, sondern auch andere Ort öffentlichen (oder halböffentlichen) Raums wie Parks, Bibliotheken oder eben die Marienschule in Krefeld. Wir werden damit also Teil einer internationalen Kunstausstellung!

Bei uns entsteht das Kunstwerk “Play for Today” von Céline Condorelli. Es stellt die Spielfelder verschiedener Sportarten in unterschiedlicher bunter Linienführung dar. Dazu gehören Metallschilder, in die jeweils das Datum eingraviert ist, an dem diese Sportart international wettbewerbsfähig bzw. olympisch wurde – und zwar für Frauen. Farbe und Form gewordene Emanzipationsgeschichte also, in der Marienschülerinnen und -schüler ihre Pausen werden verbringen können.

„Wir freuen uns, dass wir in der Marienschule die Arbeit ‚Play for Today‘ von Céline Condorelli ausstellen dürfen. Das passt gut zu unserer Geschichte als Gymnasium in Ursulinentradition. Das Kunstwerk wird auf unserem Schulhof farblich aufgebracht. Die Schülerinnen und Schüler dürfen es betreten und sich darin bewegen. So können sie ihre Kraft und Bewegungsfreiheit erfahren. Neben der Erfahrung durch Bewegung regt das Kunstwerk zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen weit über den Sport hinaus an. Das ist spannend und auch hierdurch wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler stark machen“

Schulleiter Ralf Juntermanns

Die in England lebende Condorelli reist für die Realisierung nicht selbst an, sondern hat die Ausführung ihrer extra für die Marienschule angelegten Pläne der Firma von der Hocht überlassen. Die Dimensionen der Installation sind weithin sichtbar: Rund 15 mal 15 Meter. Die Spielfelder von sechs Sportarten sind zu sehen: Fußball, Basketball, Laufen, Volleyball, Badminton und Pétanque, die auf den Boden und eine angrenzende Wand gemalt sind.

Entstanden ist die Idee, die Marienschule als Ort der Installation auszuwählen dadurch, dass der Verantwortlichen für Kunstvermittlung Eva Eick eine Marienschulgruppe positiv aufgefallen war. So entstand der Kontakt zu Französischlehrerin Kathi Dahmen, die auch den Austausch des Gymnasiums Marienschule mit Dünkirchen leitet. Seit November 2023 stehen Kathi Dahmen und Eva Eick in Kontakt. „Die Idee, unseren Schüleraustausch mit Dünkirchen auch um einen künstlerischen Austausch zu erweitern, hat mich direkt begeistert, schließlich kann Kunst häufig unvermittelter sprechen als so manches Wort. Zumindest aber liefert sie Sprechanlässe.“ 
Ein dialogisches Format von Kunst braucht eben auch „player“ und wie könnte ein „Play for Today“ besser zum Leben erweckt werden als auf einem Schulhof?

von links nach rechts: Eva Eick (Kunstvermittlung), Kathi Dahmen (Kunstlehrerin), Ralf Juntermanns (Schulleiter), Katia Baudin (Museumskuratorin), Thomas Janzen (Kunstvermittlung), Martina Stall (Zonta), Ute Bocksteegers (Zonta)