Die letzte Woche vor den Sommerferien stand ganz im Zeichen unserer Projekttage. Drei Tage lang arbeiteten die Schülerinnen und Schüler altersübergreifend zu selbst gewählten Projekten zum Thema Demokratie. Das konnten Themen sein, die explizit wichtige Aspekte der Demokratie beleuchteten und einübten, z.B. der Frage nachgingen, woher und wie man sich überhaupt politisch informieren kann oder der Frage, wie man Demokratie schon als Kind lernen kann.
Jugendliche konnten sich im Projekt Debattieren auf Englisch und Deutsch erproben. Eine Gruppe nahm das Thema Gleichberechtigung in der Wissenschaft unter die Lupe. Antisemitismus, Interkulturalität und ein Workshop mit Amnesty Internationalzu den Menschenrechten waren im Angebot. Eine Gruppe untersuchte die Medien in der Demokratie, eine andere setzte kreativ Freiheit in Bild und Ton um.
Dazu Geschichtliches: Demokratie in der Historie, Helden von der Antike bis zur Gegenwart, Gesellschaftsspiele im politischen Wandel, Kopfbedeckungen im Wandel der Zeit, Sport in der NS-Zeit und das Stolpersteineprojekt – das waren Themen, mit denen sich große und kleine Gruppen beschäftigten. Orte politischer Teilhabe wurden besucht. Mütter, die Juristinnen sind, zeigten Fünft- und Sechstklässlern auf, was ihr Recht ist. Auch das Forschen kam nicht zu kurz: „Technische Innovationen“ und „Jugend forscht“ waren weitere Projekte.
Die freie Persönlichkeitsentwicklung ist nicht nur ein Grundrecht in der Demokratie, sondern auch eine Aufgabe, die mit Freiheit und Individualität zu tun hat: Akido, Theater, Träume in der Kunst, Kinderselbstbehauptung, Schultüten und Wimpel basteln, Chor, Kreatives Schreiben und Poetry Slam sowie die Entwicklung eines neuen Schulgebetbuchs dienen der Entfaltung von Persönlichkeiten, die Demokratie immer besser leben können.
Hier einige vertiefende Bilder und Projektbeschreibungen:
Im Bioraum rauchten die Köpfe während der letzten drei Tage. Unter dem Titel „Jugend forscht“ haben 35 Schülerinnen und Schüler der Stufen 5 bis EF verschiedene Techniken zur kreativen Ideenentwicklung. Vorgestellt wurde vor allem das Spiel „Moonshot“, bei dem vor dem Hintergrund einer Weltraumreise Projektideen geprüft und von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wurden. Hoffentlich wird die ein oder andere Idee beim nächsten Jugend forscht Wettbewerb vertreten sein.
Menschenrechte betreffen jeden
Mit der tatkräftigen Unterstützung von Amnesty International Krefeld und des Fachbereichs Migration und Integration der Stadt Krefeld setzte sich eine kleine Schülergruppe aus Klasse 8 bis EF in Begleitung von Frau Eble intensiv mit zentralen Fragen rund um Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit auseinander. Im Mittelpunkt stand nicht nur die inhaltliche Auseinandersetzung mit Menschenrechten, sondern auch der persönliche Zugang und der kreative Ausdruck der Schülerinnen und Schüler. Ob Recherche, kreatives Schreiben, Zeichnungen, die Auswertung von Statistiken oder die kritische Diskussion – jede und jeder brachte eigene Kompetenzen und Ideen ein. Die Ergebnisse werden in einer kleinen Ausstellung im Schulgebäude präsentiert und sollen auch langfristig Denkanstöße geben. Informationen und Ergebnisse sind über die Seiten von Amnesty Krefeld zu finden.
Der Weg zwischen Herkunft und Hoffnung“ (von Daniel Li)
Demokratie im Lauf der Geschichte
Nachdem wir am Dienstag schlaglichtartig die Entwicklung der Demokratie für Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert betrachtet haben, begegneten wir Vertretern dieser Geschichte in Krefeld im Rahmen einer Stadtführung.
Am Mittwoch lernten wir mithilfe eines Workshops der Villa Merländer viel darüber, was das Leben in der nationalsozialischen Diktatur für Jugendliche in Krefeld bedeutet hat, die ihre Freiheit nicht aufgeben wollten und besuchten dabei auch die historischen Orte, die für sie bedeutsam waren.
Abschließend haben wir uns mit unserer Demokratie und ihrer Entstehung im alten Plenarsaal des Bundesrats in Bonn beschäftigt. Dabei durften wir auch in die Rollen von Mitgliedern des Bundesrates schlüpfen.
Stolpersteine: Schülerprodukte bald in WDR-App?
Schüler:innen aus Klasse 8,9 und 10 haben insgesamt 6 Texte und 2 Graphic Storys für die WDR App zu verschiedenen Stolpersteinen und den persönlichen Schicksalen erstellt.
Sie haben in den Projekttagen mit Frau Konze und Frau Scheufen recherchiert und den Kontakt zu Angehörigen gesucht. Tatsächlich haben zwei Schüler aus der 8. Klasse auch Mailverkehr mit Angehörigen und haben so weitere Dokumente und Fotos erhalten.
Wir werden die Ergebnisse jetzt der WDR App zur Verfügung stellen und hoffen, dass diese dann veröffentlicht werden.
Projekt „Poesie für Demokratie“
Kreatives Schreiben und Demokratie? Wie soll das zusammenpassen? Genau das haben sich die Schüler und Schülerinnen des Projekts „Poesie für Demokratie“ gefragt und sich erfolgreich dieser Herausforderung gestellt. Unser Projekt begann mit einem Workshop. Der Düsseldorfer Autor und Poetry Slammer Bernard Hoffmeister vermittelte den Schülerinnen und Schülern auf authentische und mitreißende Weise das richtige Handwerkszeug zum kreativen Schreiben. Eine Stadtführung mit Herrn Opdenberg eröffnete Interessantes über die Geschichte der Stadt Krefeld, bei der wir auch auf den Spuren der Demokratie wandelten. Mit dem richtigen Handwerkszeug und Input zum Thema schrieben alle anschließend fleißig an eigenen Texten, allein oder auch in Gruppen.
Die kreativen Ergebnisse der SuS können sich sehen – bzw. lesen – lassen. Oder auch hören lassen: Im Rahmen eines Poetry Slams wurden einige der Texte vorgetragen. Eins wurde dabei allen klar: Worte können bewegen und wenn man sie ernst nimmt auch „etwas“ bewegen. Hier könnt ihr euch selbst davon überzeugen!