September 2024
Montag 23. September – Montag 30. September
- Polenaustausch
Mittwoch 25. September
- 15:00 – 17:00
- Interkulturelle Woche
Jeden Mittwoch findet der Kuchenverkauf an unserer Schule statt: Wöchentlich backt eine Klasse verschiedene Kuchen oder anderes Gebäck, die dann für 50 Cent auf dem Schulhof und für die Lehrer auch im Lehrerzimmer zu erwerben sind.
Doch wofür findet die ganze Aktion überhaupt statt? Ist sie lediglich da, damit Schüler und Lehrer neben dem üblichen Angebot auch von Schülern selbst gebackene Leckereien verzehren können?
Nein, tatsächlich steckt hinter dem Projekt noch sehr viel mehr!
Es entstand vor etwa 30 Jahren dadurch, dass eine Lehrerin nach Peru ging, um an einer Schule für bedürftige Kinder zu arbeiten. Dort kam ihr die Idee, sich auch in Deutschland an Schulen für jene Kinder zu engagieren und sie mit Spenden zu unterstützen. Daraufhin wurde die Aktion des Kuchenverkaufs zusammen mit Herr Neuenhofer an unserer Schule eingeführt. Heute ist der Verkauf Teil der Soziale Aktion Marienschule (SAM) und der Erlös gelangt, zusammen mit dem anderer Schulen, an eine von den Ursulinen unterstützte Grundschule in Lima.
Doch was wird mit dem Geld dort erreicht?
Der Erlös wird dort für vieles verwendet wie Bücher, Essen, Stoffe, Farbe etc., wodurch auch das Bestehen der Schule gewährleistet werden kann. Dabei gilt jedoch das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: Das Geld wird zur Beschaffung der benötigten Materialien verwendet, nicht jedoch für Fachkräfte. Stattdessen engagieren sich die Eltern der Kinder und arbeiten fleißig mit. Beispielweise wird mit dem Geld Farbe gekauft, die Eltern übernehmen dann selbst die Malerarbeiten oder es werden Zutaten gekauft, mit welchen die Eltern das Essen der Kinder zubereiten. Selbst Projekte wie z.B. Nähkurse können mithilfe der Führung der Eltern und der aus dem Erlös des Verkaufs erworbenen Stoffe ermöglicht werden. Und das Prinzip der Selbsthilfe funktioniert: Die Eltern müssen kein Schulgeld für ihre Kinder zahlen, wollen aber dennoch helfen und ihnen Gutes tun. Daher engagieren sie sich: Beim Kochen, Streichen oder größeren Aktionen wie dem Putztag, jeder hilft begeistert mit und es sind bereits gute Fortschritte zu erkennen! Auch auf langfristige Sicht hat das Projekt Einfluss auf die Kinder, da sich viele nach ihrer Schulzeit selbst engagieren und als Sozialarbeiter und Lehrer die nächste Generation unterstützen.
Und warum kommt der Erlös nicht auch Kindern in Deutschland zu Gute?
Der Erlös gelangt zu Kindern in Peru statt in Deutschland, da dort mit weniger Geld viel mehr erreicht werden kann! In Peru können mit 100€ bereits 3-4 Zimmer renoviert oder Materialien für einen gesamten Monat bezahlt werden, die in Deutschland lediglich für nur einen Tag oder eine Woche reichen würden.
Gibt es denn auch Probleme mit dem Projekt?
Natürlich ist der Erlös kein festes Grundeinkommen, da jede Klasse unterschiedlich hohe Beträge erreicht. Auch muss bei der Übergabe auf die unterschiedlichen Währungen und somit die Wechselkurse geachtet werden, was die Regelmäßigkeit des Einkommens einschränkt.
Trotzdem erweist sich das Projekt im Ganzen als Erfolg und als eine große finanzielle Unterstützung, die von den Kindern und Eltern mit Dankbarkeit angenommen und mit Begeisterung umgesetzt wird.
Die Spanischlehrerin Frau Blümke, die selber aus Peru stammt und mich bei diesem Artikel sehr unterstützt hat, ist schon häufiger in jener Grundschule gewesen und zeigt große Begeisterung. Sie bewundert das Engagement jedes Einzelnen und was alle zusammen bereits mit den Erlösen erreicht haben.
Wenn deine Klasse das nächste Mal an der Reihe ist, solltest Du also einen Kuchen backen, wenn du dich sozial engagieren und bedürftige Grundschulkinder in Peru unterstützen möchtest.
Carina Eitner