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Reflexive Koedukation

Mädchenförderung und reflexive Koedukation
an der Marienschule Krefeld

Die geschlechterbewusste Erziehung wird oft gleichgesetzt mit der Frauenfrage und verbindet deshalb ausschließlich Mädchenförderung mit der Forderung nach reflexiver Koedukation. Das Schulgesetz macht die Förderung der Chancengleichheit der Geschlechter und die Beseitigung von Nachteilen ausdrücklich zur Aufgabe von Schulen. Für den Unterricht und das Schulleben bedeutet dies eine geschlechtssensible Ausrichtung der gemeinsamen Erziehung von Mädchen und Jungen: die Berücksichtigung der spezifischen Ausprägungen im Rollenverhalten von Mädchen und Jungen und das Aufbrechen von Stereotypen (reflexive Koedukation). Für Mädchen und für Jungen gilt daher gleichermaßen, dass sie ihre
• Stärken und Schwächen einschätzen können,
• Kompetenzen erweitern können,
• Orientierungshilfe bekommen,
• sich mit den tradierten Geschlechterrollen auseinander setzen können.
Die Marienschule setzt die Forderung nach reflexiver Koedukation in folgenden Projekten um:

Kinderselbstbehauptung – ein Sicherheits- und Persönlichkeitstraining für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7 im Rahmen einer AG.
Selbstbewusstes, sicheres Auftreten ist nur dann möglich, wenn es als Persönlichkeitsmerkmal verankert ist. Dies erfordert eine grundsätzliche Verhaltensänderung, die bewusste Entdeckung des eigenen Selbstwertes.

mentorING – ein Projekt der Unternehmerschaft Niederrhein in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und Unternehmen der freien Wirtschaft.
In der Schule wählen junge Frauen bevorzugt sprachlich-künstlerische Fächerkombinationen. In den Hochschulen setzt sich dieses Muster fort: um technische Studiengänge machen Frauen häufig noch einen großen Bogen. Schülerinnen der 10. Klassen sollen durch berufstätige Frauen aus Ingenieurberufen Einblick in die spannende Welt der Naturwissenschaften und Technik bekommen.

Girls´ DayBoys´ Day
Jedes Jahr am vierten Donnerstag am April öffnen Unternehmen und Betriebe, Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen ihre Labore, Büros und Werkstätten. Schülerinnen lernen so bisher eher frauen-untypische Berufsbereiche kennen. Ziel ist es, Mädchen für Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften zu begeistern oder ihnen Gelegenheit zu geben, Frauen in Führungspositionen und Unternehmerinnen kennen zu lernen. Dieses Angebot richtet die Marienschule an Schülerinnen – und Schüler – der Klasse 10. Denn auch Jungen orientieren sich häufig geschlechtstypisch eindimensional, kennen nicht das volle Spektrum der Lebensmöglichkeiten und Berufswahl-perspektiven.

CyberMentor
ist ein deutschlandweites E-Mentoring-Programm mit dem Ziel, das Interesse der Mädchen für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu steigern. Jedes Mädchen tauscht sich im Rahmen dieses Netzwerks mit drei Mentorinnen aus dem MINT-Bereich und zwei weiteren Schülerinnen aus. Der Austausch in MINT-Communities wird durch eine Plattform im Internet unterstützt, auf der Foren, Chats und Informationen zu MINT zur Verfügung stehen. Angesprochen sind alle Schülerinnen ab der Klasse 6; jüngere, um den MINT-Bereich frühzeitig aus einer außerschulischen Perspektive kennen zu lernen, als auch ältere, welche hilfreiche Tipps für die Studien- und Berufswahl erhalten.