September 2024
Montag 23. September – Montag 30. September
- Polenaustausch
Herr, Nickel, zu Beginn – wie Lehrer das so an sich haben – als Einstieg eine kleine Phantasieübung: Könnten Sie ein Bild finden für Ihre Arbeit: Marienschule und Förderverein – das ist wie…?
… ein Eckstein eines Gebäudes, der alles zusammenhält.
Wir sind kennen Sie alle als langjährigen Unterstützer und freundliches Gesicht der Eltern, die sehr viel Gutes für die Schule tun. Seit 1996 waren Sie im Vorstand des Fördervereins, bis 2001 waren Sie Schriftführer, danach Kassenwart. Sie haben sich also rund 25 Jahre ehrenamtlich für die Marienschule engagiert. Herr Juntermanns hat Sie schon als „Mr. Förderverein“ bezeichnet.
Wie sind Sie dazu gekommen, sich im Förderverein zu engagieren? Und: Was hat Ihnen über die lange Zeit die Freude daran erhalten?
Nach meiner Erinnerung bin ich damals angesprochen worden, ob ich mir eine Mitarbeit im Vorstand vorstellen könnte, ich glaube, es war die damalige Schulleiterin Schwester Gisela. Ich war bereits zuvor im Vorstand des Fördervereins der Grundschule meiner Tochter Isabelle, dessen Mitgründer ich 1989 war. Auch hier war ich zunächst Schriftführer und zuletzt Kassenwart.
Auch wenn viele Mitglieder den Verein der Freunde und Förderer nach dem Abitur ihrer Kinder verlassen, habe ich nach dem Abitur meiner Tochter im Jahre 2000 gerne weiter gemacht und 2001 das Amt des Kassenwartes von Herrn Wingender übernommen. Dabei wollte ich meine Erfahrungen aus meiner vorhergehenden Vorstandstätigkeit in dem anderen Förderverein, aber auch meine beruflichen Erfahrungen in meine künftige Vorstandsarbeit einbringen. Ich hatte damals beruflich mit der Beaufsichtigung kleinerer Versicherungsvereine zu tun, die ebenfalls über einen ehrenamtlichen Vorstand verfügten und für die analog das Vereinsrecht galt. Hierbei hatte ich insbesondere deren Buch- und Rechnungsführung zu prüfen. Dieses Wissen kam mir bei meinem Amt als Kassenwart natürlich besonders zugute.
Neben dem Aufbau einer EDV-unterstützten Beitragsverwaltung gab es im Laufe der Jahre immer wieder neue Herausforderungen, sei es die Euro-Umstellung im Jahre 2002 oder die SEPA-Umstellung im Jahre 2014. Das ist so gesehen zwar nicht ganz so spektakulär wie etwa die Förderung schulischer Großprojekte, muss aber eben auch durch einen Kassenwart geleistet werden.
Was waren die größten Projekte, die Ihnen in Erinnerung sind?
Da ist zunächst die jährliche Schulchronik „Marienkäfer“ zu nennen, dessen Herausgeber der Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer war. Wir haben insgesamt 14 Ausgaben auf die Beine gestellt. Während nach dem Ausscheiden von Frau Dr. Steiner-Adams als Chefredakteurin zunächst Herr Fels als stellvertretender Schulleiter und später Herr Dr. Hoff vom Lehrerkollegium für die redaktionelle Arbeit verantwortlich waren, habe ich mich um die Finanzierung durch Annoncen sowie um die Verteilung an die Mitglieder und den Verkauf bei den Schulfesten sowie beim jährlichen Informationstag der Marienschule gekümmert. Mit der Erstellung einer Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Marienschule im Jahre 2010 endete die Arbeit an der Schulchronik. Insbesondere durch den zwischenzeitlichen Internetauftritt der Marienschule gab es nun andere Möglichkeiten, das Schulleben noch zeitnaher darzustellen als in einer Jahreschronik.
Daneben sind natürlich die Fördermaßnahmen zu nennen, dem eigentlichen Zweck eines Fördervereins. Hier sind mir insbesondere folgende Projekte in Erinnerung:
Wie blicken Sie insgesamt auf die Jahre Ihres ehrenamtlichen Engagements zurück?
Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit. Wir haben mit dem jeweiligen Vorstand viel bewegen können. Die Verbesserung des Leistungsangebots zum Wohle der Schülerinnen und Schüler ist überall in der Marienschule sichtbar. Insbesondere unterstützt unser Förderverein die Marienschule in den Bereichen, die der Schulträger selbst nicht leisten kann. Unser Vorsitzender Armin Auth nennt dies in seiner Präsentation für die neuen 5. Klassen das „Bonusprogramm“.
Was würde Sie neuen Eltern sagen, warum sie dem Förderverein beitreten sollten?
Wir haben aktuell 460 Mitglieder. Davon sind allein 185 Mitglieder, die keine Kinder (mehr) an der Marienschule haben. Das sind zum einen ehemalige Marienschüler/innen sowie Lehrerinnen und Lehrer einschließlich der inzwischen pensionierten Lehrkräfte, aber nicht zuletzt auch viele Eltern, welche die Arbeit des Vereins der Freunde und Förderer auch nach dem Abitur ihrer Kinder weiterhin unterstützen möchten. Damit verbleiben noch 275 Mitglieder, die Kinder an der Marienschule haben. Das waren früher einmal mehr.
Vielleicht liegt es daran, dass viele Eltern durch ihre Mitgliedschaft im Trägerverein glauben, sie seien schon Mitglied im Förderverein. Dass es aber zwei unterschiedliche gemeinnützige Einrichtungen für die Marienschule gibt, konnte trotz aller Bemühungen den Eltern unserer Schülerinnen und Schüler offensichtlich noch nicht so richtig vermittelt werden. Dabei waren wir zuerst da. Unser Förderverein ist seit seiner Gründung im Jahre 1954 zwar mittlerweile „im Rentenalter“, gehört aber längst noch nicht zum alten Eisen! (lacht)
Für die Außenwahrnehmung ist es aber wichtig, dass möglichst viele Mitglieder hinter dem Förderverein stehen. So ermöglicht die Existenz eines Fördervereins erst die Förderung von Projekten in der Marienschule durch Zuwendungen Dritter, insbesondere aus der Industrie oder der Kreditwirtschaft. Dies ist neben den Mitgliedsbeiträgen nämlich die zweite finanzielle Säule unserer Förderarbeit.
Jetzt haben Sie einiges mehr an Freizeit – worauf freuen Sie sich?
Mehr Freizeit habe ich leider noch nicht, da wegen der Corona-Einschränkungen eine Übergabe der Kassengeschäfte an meine gewählte Nachfolgerin noch nicht erfolgen kann. So führe ich diese noch einige Zeit kommissarisch weiter. Auch habe ich noch einige kirchliche Ehrenämter bei mir zuhause in Vorst. Ansonsten liebe ich die klassische Musik. Wenn auch im Moment die kulturellen Einrichtungen aus den bekannten Gründen geschlossen sind, so nutze ich die technischen Möglichkeiten, um Konzerte zu sehen und zu hören. So kommen beispielsweise die Berliner Philharmoniker zu mir ins Haus, indem ich deren Digital Concert Hall abonniert habe. Aber auch über die Mediatheken, insbesondere bei ARTE und 3sat gibt es gute Angebote an klassischer Musik.
Vielen Dank, Herr Nickel, für das Gespräch und für Ihre langjährige Arbeit für unsere Schule!!
(JO)