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Rückblick auf den ‘LutherTag’ am 12.07.2017 an der Marienschule

„Die Frauen der Reformation waren mutig und haben etwas gewagt! Sie haben gezeigt, dass Frauen eine Menge machen und bewirken können.“

Dies sagten Mädchen einer 6. Klasse auf die Frage, was wir denn heute noch von den ‘Frauen der Reformation“, welches auch das Thema ihres kleinen Luther-Projektes am 12. Juli war, lernen könnten.

Neben der Prominentesten und Praktischsten, der Frau von Martin Luther, Katharina von Bora, erfuhren die Schülerinnen, dass es auch noch andere Frauen der Reformation gab, die Katechismen, Kirchenlieder, Briefe und Abhandlungen schrieben oder als Schulleiterinnen oder Fürstinnen mit politischem Einfluss tätig waren.

Viele von ihnen sind vergessen, obwohl sie einiges zur Verbreitung der reformatorischen Gedanken beigetragen und erste Ansätze von Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen bewirkt haben.

Das 500-jährige Reformationsgeschehen ist auch für die Marienschule ein ökumenisches Anliegen, denn Luthers Wiederentdeckung der biblischen Botschaft, dass der Mensch allein durch Gottes Gnade und Güte vorbehaltslos angenommen wird, eint heute Christen aller Konfessionen.

So wurde der Mittwoch vor den Sommerferien relativ kurzfristig zu einem “kleinen“ Projekttag („LutherTag“), der von Kolleginnen und Kollegen der Fachschaften Religion mit Unterstützung einiger anderer Fachlehrer/innen durchgeführt wurde. Es gab eine Mischung aus Unterricht, Projekten zum Thema Reformation für die Klassen der Unter- und Mittelstufe und Exkursionen für die Religionskurse der Oberstufe.

In den Projekten der Sekundarstufe I wurden z.B. im Kunstraum Taschen mit der Lutherrose bedruckt und Linolschnitte gestaltet, im Musikraum lernten Schüler/innen ein modernes Lutheroratorium kennen. Andere erfuhren Historisches über den Ablass, schrieben die 95 Thesen für unsere Zeit aktuell um, stellten einen Luthercomic her oder sahen einen Lutherfilm.

Währenddessen gingen die Religionskurse der Oberstufe auf Exkursion nach Linn zur Sonderausstellung über die Reformation in Krefeld, in die Mennonitenkirche oder fuhren zur Lucas-Cranach-Ausstellung in Düsseldorf.
Wenn die Exkursionsgruppen an diesem Tag auch mit einigen Problemen zu kämpfen hatten – extremes Regenwetter und z.T. vor Ort lange Wartezeiten wegen verspäteter Führungstermine drückten doch auf manches Gemüt (!) – , so gab es doch auch hier eine Menge von neuen Eindrücken, Informationen und auch kritischen Aspekten aus anderen Blickwinkeln auf die Reformationszeit.

Aus einer Schülerrezension zur Cranach-Ausstellung:

„Anfänglich war ich ein wenig skeptisch, als es hieß, wir würden eine Kunstausstellung im Museum besuchen, in der Bilder eines bekannten deutschen Malers aus dem 16. Jahrhundert ausgestellt sind.

Doch im Laufe der Führung und mit dem geschichtlichen Hintergrundwissen über Martin Luther konnte ich mich in diese Zeit gut hineinversetzen, da die Bilder sehr anschaulich und gut zu verstehen waren. Auch im Laufe der Führung sind die Bilder sehr interessant und vor allem auch detailliert beschrieben worden. Nicht nur die abgebildete Perspektive des Malers wurde uns näher erläutert, sondern auch die geschichtlichen und politischen Hintergründe und es wurden Einblicke in Cranachs künstlerische Prozesse und somit die Entstehung von den Gemälden gegeben.
Die Motive zeigten auch, dass Lukas Cranach ein enger Freund von Martin Luther war. Somit wird die Bedeutung von Martin Luthers Taten so eindrucksvoll dargestellt, wie es keine Worte vermögen. (…)

(…) Besonders beeindruckt hat es mich, dass Lucas Cranach mit jedem noch so kleinen Detail etwas Wichtiges ausdrückt, was uns während der Führung gut verdeutlicht wurde. Durch seine Fähigkeiten wurde Cranach einer der bedeutendsten und produktivsten deutschen Maler des 16. Jahrhunderts, was ich sehr faszinierend fand, da seine Originalbilder hier ausgestellt waren.“

Jil, Q1

Am Schulfest am 02.09. werden Besucher/innen dann noch die Gelegenheit haben, einige Resultate des Luther-Tages betrachten zu können.

Edelgard Moll