Welches Hilfsprojekt wollen wir als Misereor-Partnerschule in den nächsten Jahren fördern? – Diese Frage stellte sich die Misereor-AG, die nach Abschluss der Kooperation mit dem Bischöflichen Hilfswerk der katholischen Kirche im Schuljahr 2018/19 gegründet wurde.
Die Antwort gaben vom 5. bis 13. Dezember in einer auf größtmögliche Beteiligung der gesamten Schülerschaft abzielenden Wahl 765 Schülerinnen und Schüler der Marienschule. Dabei konnten sie sich zwischen drei Spendenprojekten von Misereor in Indien, Brasilien und Nigeria entscheiden, die die Misereor-AG zuvor aus einer Vielzahl an Projekten vorausgewählt hatte und kursweise in Präsentationen dann vorstellte.
Die Wahl fiel mit 394 Stimmen mit deutlicher Mehrheit auf das Projekt „Nigeria: Mit sauberem Wasser gegen Hunger und Krankheit“. Für das Hilfsprojekt „Indien – Kinderarbeit wirksam bekämpfen“ votierten 107, für „Armut in Brasilien – Hilfe für Straßenkinder“ 264 Schülerinnen und Schüler.
Für die Zukunft bedeutet diese Wahl, dass das christliche Engagement der Marienschule im Sinne einer gerechteren Welt für Menschen in Nigeria dauerhaft erfahrbar wird.
„In Teilen des nigerianischen Bundesstaats Borno, dessen Hauptstadt Maiduguri ist, gibt es Hungersnöte als Folge der Besatzung durch die islamistische Terrororganisation Boko Haram. Dort, wo die nigerianische Armee die Schreckensherrschaft von Boko Haram beenden konnte, leistet das Wasserprojekt der Diözese Maiduguri einen wichtigen Beitrag, dass sich die Menschen wieder ansiedeln und selbst ihre Nahrungsmittel anbauen können.
MISEREOR bittet Sie um Ihre Spende, damit die Menschen im halbtrockenen Nordosten Nigerias Brunnen, Zisternen und Staubecken bauen sowie eine umweltgerechte Landwirtschaft erlernen können.
Sauberes Wasser und ertragreicher Landbau stehen im Zentrum dieses Projekts. So werden Krankheiten vermieden, Hunger und Mangelernährung überwunden. Die Bevölkerung erlernt neue Methoden einer umweltgerechten Landwirtschaft.
Durch den Bau von größeren Stau- oder Regenauffangbecken können die Dorfgemeinschaften in den Regionen Yola und Maiduguri in der Trockenzeit ihre Felder bewässern. Hungern müssen sie jetzt nicht mehr. Teams der Diözesen Yola und Maiduguri erklären den Menschen, wie sie die landwirtschaftlichen Erträge steigern und den Boden vor Erosion schützen können.
Gegen Wassermangel und schlechte Wasserqualität
Wasser ist ein kostbares Gut im Nordosten Nigerias – vor allem in der langen Trockenzeit. Die Frauen laufen oft kilometerweit, um Wasser zu holen. Die Abholzung der Wälder hat eine starke Bodenerosion zur Folge, die Ackerflächen werden unfruchtbar. Zudem können die erodierten Böden kaum noch Regenwasser aufnehmen, sodass der Grundwasserspiegel stetig sinkt.
Das Projekt im Nordosten Nigerias stärkt die Gemeinschaft der Menschen. Das ist auch mit Blick auf den Terror der islamistischen Boko Haram wichtig. Denn Perspektivlosigkeit und Armut sind auch hier die Ursache dafür, dass radikale Gruppierungen Anhänger finden.
Sauberes Wasser verhindert gefährlichen Durchfall
Selbst ihr Trinkwasser müssen die Menschen oft aus verschmutzten Tümpeln und Wasserlöchern schöpfen. Das führt zu Durchfall, der bei geschwächten Kindern oft tödlich endet. Auch Typhus, Cholera und Hepatitis A sind eine ständige Bedrohung.
Ein lebenswichtiges Projekt
Das MISEREOR-Projekt in Nigeria zeigt, dass man sich auch in der Halbwüste ausreichend ernähren und sauberes Wasser zur Verfügung haben kann. Die Menschen dort sehen darin einen Segen, wie sie selbst immer wieder sagen.“