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Nachlese Spanienaustausch

Agur, Bilbaínos!

Nachlese des Intercambio 2017/2018 in Krefeld

Am 16. März 2018 spielten sich großherzige Szenen am Flughafen Düsseldorf ab: unsere Gäste wurden schweren Herzens von Marienschülern verabschiedet. Nach einer intensiven Woche des Zusammenlebens, des Dialogs und vielen Erlebnissen sind viele gute Bekanntschaften bis hin zu Freundschaften entstanden, die sich auf die Familienmitglieder ausweiten: spanische und deutsche Eltern sind in Kontakt getreten und möchten sich mit ihren Familien besuchen um „Land,Leute und Kultur“ im Norden Spaniens kennenlernen.

Neben dem Aufbau von Bekanntschaften ist es ein explizites Austauschziel, die Region kennenzulernen. Krefeld und seine Umgebung haben viel zu bieten. Wo soll eine Erkundungstour beginnen? Es ist nur eine Woche Zeit! Zwei Stadtführung führten die Gäste zur Burg Linn und nach Uerdingen. So konnte die Bandbreite zwischen Historie und Moderne sowie die Bedeutung des Rheins für die Region erschlossen werden. Eine dunkle Seite der deutschen Geschichte wurde beim Besuch der Villa Merländer in Krefeld deutlich. Dort beschäftigten sich die Schüler mit verschiedenen Fragen zu dem Thema „Krefeld und der Nationalsozialismus“.

In der Landeshauptstadt Düsseldorf erlebten die Schüler „Alt und Neu“ im ehemaligen Hafenviertel, der heute der MedienHafen ist: alte Kaimauern und Gleisanlagen sowie die kontrastierenden außergewöhnlichen Bauten internationaler Architekten. Zu Frank O. Gehry gibt es seitens unserer Gäste eine enge Verbindung, seit 1997 öffnete in Bilbao das von ihm entworfene Guggenheim Museum. Da der überragende Rheinturm leider geschlossen war, schlenderten unsere Gäste an der Rheinuferpromenade und ließen dort ihre Blicke schweifen. Auch in Krefeld ließ man den Blick in die Ferne schweifen: Die Schüler durften nach der Führung durch die Ausstellung im Atelier des Kaiser-Wilhelm Museums aus „nächster Nähe“ zeichnen und ihre Eindrücke künstlerisch festhalten.

Im K21 Ständehaus in Düsseldorf richteten die Schüler ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart und die zeitgenössische internationale Kunst des 21. Jahrhundert. Erlebenswert war die Installation von Tomás Saraceno mit seinen hintergründigen Gedanken zum Thema Vernetzung, die die Schüler besonders angesprochen haben. Des Weiteren befassten sich die Schüler auch mit den schwarz-weiss Fotografien von stillgelegten Fördertürmen und Hochöfen der Region des Ehepaars Becher, das damit den Anstoß zum Umdenken gab: von den Industriebauten zur Industriekultur. In einem gemeinsamen Ausflug aller beteiligten deutschen und spanischen Schüler und Lehrer erlebten wir die Industriekultur im Landschaftspark Nord Duisburg. Das ehemalige Arbeitsgelände Thyssen mit seinen irren und attraktiven Angebotenen war selbst für die deutschen Schüler eindrucksvoll und inspirierend, so dass ein Sportprojekt in der Oberstufe dort umgesetzt werden soll.

Das Programm unserer Gäste wurde durch Aktivitäten zur Förderung der sprachlichen Kompetenzen innerhalb der Marienschule erweitert: die 30 Muttersprachler empfingen in drei Räumen unsere Spanischschüler des ersten Lernjahres (Stufe EF) und bereiteten sie mit Tandembögen, beim Speeddating sowie bei der Simulation von Alltagssituationen auf die kommende mündliche Prüfung als Klausurersatz vor.

Die Zeit nach Schule und Bildungsprogramm gestaltete die Gruppe mit ihren Familien frei, wir Lehrerinnen hörten von vielfältigen Aktivitäten zum „rheinischen Lifestyle“. Wir glauben und hoffen, dass alle Austauschpartner den Gegenbesuch, bzw. den Aufenthalt bei uns genießen konnten!

Auf Wiedersehen! Adiós und Agur!

Mery Blümke und Marén Lauer